Fachgerechter Umgang mit einer Kettensäge

Wenn du einen Kamin dein Eigen nennen kannst und in den kälteren Jahreszeiten dein Heim lieber mit einem knisternden Kaminfeuer wärmst, anstatt die Heizung zu bedienen, dann macht es durchaus Sinn darüber nach zu denken, das Brennholz nicht fertig zu kaufen, sondern selber zu sägen.

So ist es möglich, mit frisch geschlagenen Bäumen die man selber zurecht sägst gegenüber fertig abgepackten Brennholz bis zu 50% des Kaufpreises zu sparen. Je nach Verbrauchsmenge kann das eine ordentliche Stange Geld sein, die man am Ende der Kaminsaison mehr im Portmonee hat.

Doch gibt es einiges zu beachten, wenn man sich das Brennholz für sein Kaminholzregal selber zurecht sägen möchte. So darf man nicht willkürlich in den Wald und Bäume fällen. In Deutschland gibt es Fällzeiten an denen man sich halten muss. Auch weitere Bürokratische Hürden müssen beachtet werden und neben der Kettensäge ist auch das eine oder andere Zubehör von Nöten.

Die wichtigsten Dinge die Sie beachten müssen, haben wir hier für Sie aufgeführt:

Die Fällzeiten

Das Fällen von Bäumen ist in Deutschland nur außerhalb der Brutzeiten erlaubt. Das bedeutet grob, dass Sie zwischen März und Oktober nicht Fällen dürfen. Die Zeiten können je nach Bundesland abweichen und sollten vor dem Arbeitseinsatz beim regional zuständigen Forstamt erfragt werden. Wenn Sie einen Obstbaum auf dem eigenen Grundstück fällen wollen, dann ist dies von der Regelung ausgenommen. Voraussetzung ist, dass sich kein Vogel sein Nest auf diesem Baum gebaut hat. Ist das doch der Fall, wird der Baum als Horstbaum eingestuft und darf erst gefällt werden, wenn das Nest nicht mehr vom Vogel genutzt wird. Außerdem sollte auf die Stärke des Stammes geachtet werden. Ist der Durchmesser größer als 40 cm, ist es möglich, dass der Baum als schützenswert eingestuft wird. Wenn Sie hier tätig werden möchten bedarf es einer Genehmigung der Gemeinde oder des Forstamtes.

Die Genehmigung

Ist die Fällzeit gekommen, heißt das allerdings nicht das man einfach in den Wald gehen kann um dort wahllos Bäume zu fällen. Vielmehr ist es so, dass der regionale Förster kurz vor der Fällzeit Bäume markiert die zum Fällen freigegeben sind. Diese markierten Bäume werden dann entweder von der Forst selber gefällt oder von Personen die dafür eine Genehmigung erhalten haben.

In vielen Regionen gibt es auch sogenannte Brennholzauktionen. In diesem werden bereits gefällte Bäume an den Höchstbietenden versteigert. Der Vorteil hierbei liegt auf der Hand. Mann muss die Bäume nicht mehr selber fällen, sondern nur noch zurecht sägen.

Der Kettensägen-Führerschein

Hat man nun eine gewisse Menge Holz ersteigert, kann man allerdings noch immer nicht einfach so in den Wald und die Bäume zu recht sägen und damit nach Hause fahren. Eine weitere Voraussetzung ist der sogenannte Kettensägen-Führerscheint. Dieser berechtigt dazu, die Kettensäge im Wald benutzen zu dürfen. Der Führerscheint sagt aus, dass man an einem Kurs teilgenommen hat, der die Bedienung, das Verhalten und die Gefahren einer Kettensäge zum Leitthema hatte. Auch die verschiedenen Arten einen Baum zu fällen werden in diesem Kurs behandelt. Solch ein Kurs wird mehrmals im Jahr an Baumschulen, Forstämtern und Volkshochschulen angeboten und ist gegen eine kleine Gebühr zu Besuchen. Eine Prüfung muss man nicht absolvieren, die reine Teilnahme qualifiziert zum Kettensägen-Führerschein.

Das Equipment

Hast du nun die Erlaubnis der Forst Bäume sägen zu dürfen und auch den notwendigen Kettensägen-Führerschein, bedarf es nun nur noch der richtigen Ausrüstung um beginnen zu können.

Am wichtigsten ist natürlich die Kettensäge selber, die am besten Benzin betrieben sein sollte. Zusätzlich dazu solltest du eine Ersatzkette, etwas Werkzeug für kleinere Reparaturen und einen Kanister mit Ersatzbenzin bei dir führen. Achte bei dem Benzin darauf, dass es das geeignete Mischungsverhältnis für deine Kettensäge aufweist.

Haben wir nun alles? Nein! Ganz wichtig und auf gar keinen Fall darf die Sicherheitsausstattung fehlen. Der Umgang mit einer Kettensäge kann gefährlich sein und um sich vor eventuellen Verletzungen zu schützen sollte man auf jeden Fall eine geeignete Schutzausrüstung zu seinem Equipment zählen.

Die Sicherheitsausrüstung umfasst unteranderem festes Schuhwerk, am besten mit Stahlkappen bestückt. Zusätzlich sollte eine schnittfeste Hose getragen werden, die den Unterleib vor schwerwiegenden Verletzungen schützt, wenn man mit der Kettensäge abrutschen sollte. Diese speziellen Hosen werden aus sehr weichen und langen Fasern gefertigt. Wenn die Kette der Säge die Hose berührt werden die Fasern eingezogen und die Kette gebremst.

Eine Kettensäge die in Betrieb ist, kann hohe Lautstärken verursachen. Daher empfiehlt es sich einen Gehörschutz zu tragen. Am besten eignet sich hierbei ein Helm mit Kopfhörern. Der Helm schützt zusätzlich den Kopf vor herabstürzenden Ästen. Es gibt auch Helme die, neben einem Kopfhörer, einen Gesichtsschutz integriert haben. Auch dieser ist empfehlenswert, da durch das sägen der Baumstamm Holzteile durch die gegen geschleudert werde können. Wenn diese das Gesicht treffen, kann man ernsthafte Verletzungen davon tragen.

Fazit

Sie sehen, es gibt doch einiges zu beachten, wenn man sein Kaminholzregal mit selbst gesägten Brennholz füllen möchte. Hat man die Basics aber einmal verinnerlicht, dass nötige Equipment besorgt und auch den Kettensägen-Führerschein in der Tasche, dann steht dem Gang in den Wald nichts mehr im Wege.